Cornelius Pollmer: Ich war mit Theodor Fontane wandern und das Buch erscheint bei Penguin

Die folgenden sieben Fragen unserer Interviewreihe werden regelmäßig von Fontane-Freunden beantwortet und hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf Leser und Förderer Theodor Fontanes lenken und die zum anderen zeigen, wie lebendig sein Leben und Werk auch heute sind. 

Wer sind Sie und was machen Sie?

Ich bin Journalist und schreibe für die Süddeutsche Zeitung vor allem über Ostdeutschland. Im Herbst ist bei Thelem ein Sammelband mit solchen Texten von mir erschienen, er heißt „Randland“.

Was ist Ihr Bezug zu Theodor Fontane?

Wir sind im vergangenen Sommer viel zusammen gewandert. Also, er war nicht persönlich an meiner Seite, aber als Reclam-Ausgabe mit seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Ich war dort wandern, wo er früher gewandert ist und habe aufgeschrieben, was dabei passiert ist. Das Buch erscheint im Juni bei Penguin und heißt „Heut ist irgendwie ein komischer Tag“.

Warum ist Theodor Fontane heute noch aktuell?

Der für mich wichtigste von sicher hundert Gründen ist, dass Theodor Fontane seine erweiterte Heimat mit Neugier und Wertschätzung erkundete. Diese Wertschätzung auf allen möglichen Ebenen von Natur bis Politik ist heute und ganz besonders im Osten Deutschlands eine Gelingensbedingung für Zukunft.

Was von Theodor Fontane haben Sie zuerst und was zuletzt gelesen?

Als erstes habe ich an Effi Briest gelitten, weil ich zu Schulzeiten leider aus Prinzip alles doof fand, was wir im Deutschunterricht lesen sollten. Zuletzt habe ich in „Meine Kinderjahre“ gelesen, weil ich zuvor mal wieder Kästners Kindheitserinnerungen in der Hand hatte und darin lese ich als geborener Dresdner ja fast so häufig wie andere in ihren Emails.

Ihr Lieblingszitat von Theodor Fontane?

„Ich behandle das Kleine mit derselben Liebe wie das Große, weil ich den Unterschied zwischen klein und groß nicht recht gelten lasse.“

Welches Buch über Theodor Fontane empfehlen Sie anderen?

„Das Ruppiner Tagebuch“ von Franz Fühmann. Fühmann sollte Fontane staatskonform nachwandern, eine Auftragsarbeit zu DDR-Zeiten. Das Buch erschien dann nicht. Von seinem Unbehagen und seinem ehrbaren Scheitern an der Aufgabe heute lesen zu können, ist ein großes und mitunter auch sehr komisches Glück.

Wo finden wir Sie im Internet?

Bei Twitter zum Beispiel. Oder auf der Seite von Random House.

 

Foto: (c) Stephan Floss

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