Buckow = „schönste Landschaftsbilder“ Buckow hat einen guten Klang hierlands, ähnlich wie Freienwalde, und bei bloßer Nennung des Namens steigen freundliche Landschaftsbilder auf: Berg und See, Tannenabhänge und Laubholzschluchten, Quellen, die über Kiesel plätschern, und Birken, die, vom Winde halb entwurzelt, ihre langen Zweige bis in den Waldbach niedertauchen. […] Wir nehmen nun unsern Stand …
Autor: Felix Latendorf
Angezeigt: Fontanes Übersetzung von Cathrine Gores Roman „Der Geldverleiher“
Am 22. Februar 1851 schrieb Theodor Fontane an Wilhelm Wolfssohn folgendes: Was die englischen Frauen angeht, so weiß ich von ihnen soviel wie von den Patagoniern, die groß sein, oder von den Karaiben, die Menschenfleisch fressen sollen. Der Umstand, daß ich in London drei alte Weiber kennen gelernt und in Deutschland einen dicken Roman von …
Angezeigt: Saša Stanišić schreibt Abitur zu „Cécile“ und seinem eigenen Roman „Vor dem Fest“
Saša Stanišić ist – allein an der Vielfalt an ihn vergebenen Preisen gemessen – einer der herausragenden Schriftsteller des deutschen Literaturbetriebs. Seine Romane Vor dem Fest (gewann den Preis der Leipziger Buchmesse, 2014) und Herkunft (gewann den Deutschen Buchpreis, 2019) sind Bestseller. Ersterer ist darüberhinaus sogar als Teil des Hamburger Abiturs besprochen und prüfungsrelevant geworden. Als …
„Glossen zu einem Klassiker“ – Hans Blumenberg über Fontane
Einleitendes Seit meinem letzten Ehrentage ist schon mehr als ein halbes Jahr vergangen, was gleichzeitig beutetet, dass einige Geschenke bislang noch nicht die Wertschätzung erhalten haben, die sie eigentlich verdienen. Dazu gehört auch ein schmales Taschenbüchlein, dessen Cover niemanden anderes als Theodor Fontane ziert. Jedoch versteckt sich unter diesem Buchdeckel nicht direkt Fontane, sondern nur …
Einer aus Neuruppin – über Erich Arendt
Einer aus Neuruppin Auf dem Fontane Blog wurden im Laufe der Jahre allerhand Texte veröffentlicht, die sich mal mehr und mal weniger mit Theodor Fontane beschäftigten. Verbindungen wurden hergestellt durch Städte, die Fontane kurz besuchte, durch Orte, die in seinen Romanen von Bedeutung sind, durch Fragen, was bedeutende Schriftsteller:innen an Fontanes Geburtstag umtrieb. Diese Reihe lässt …
Vom „Innstetten-Syndrom“ – Fontane in Uwe Johnsons „Skizze eines Verunglückten“
Ein schmales Nebenwerk Über Uwe Johnson und Theodor Fontane wurde hier auf dem Blog erst kürzlich berichtet. Es ging um Johnsons Hauptwerk Jahrestage und die Schulunterricht-Episode aus dem vierten Band. Und natürlich auch um den entsprechenden Prätext des Unterrichts: Fontanes Schach von Wuthenow. Überdies wurden weitere, tiefergehende Verweise angerührt aber nicht ausgeführt. Ein Verweis, der …
Die Bestie „Fontana“
Der war ursprünglich ein Steppenpferd, doch aus einer bereits gepflegten Rasse. Er wurde zuerst von grusinischen, tscherkessischen Häuptlingen und Kosakenhetmans geritten. Später gehörte er zur regulären schweren Kavallerie der Literatur. Machte im Norden und Süden der Zeit und des Raums alle größeren Feldzüge mit, auch solche, die mehrere Bände dauern. Zäh, trocken, aber feurig, immer …
„Um was geht es?“ – Bov Bjergs „Serpentinen“ und etwas Fontane
„Um was geht es?“ – mit dieser selbstreflexiven Frage beginnt der neuste Roman des 1965 in Heiningen, Baden-Württemberg, geborenen Schriftstellers Bov Bjerg (eigentlich: Rolf Böttcher). Eine Frage, ein Wendung, ein Vers, der sich repetitiv durch den Roman zieht und dessen scheinbare Antwort der Titel ist: Serpentinen. Doch was heißt das? Um was geht es denn …
Bei Ribbeck ein Hase – Günter Bruno Fuchs‘ Deutschlandfabel
SIMON: Er heißt nicht Fonck-tahne. Er heißt Fon-tane. WALTER: Also ein Adliger. SIMON: Nein, in einem Wort. Wie Fontäne. Nur ohne die Ä!-Striche über dem A. Hast Du nie von dem Schriftsteller Fontane gehört? (S. 151) Mit diesen Worten und damit in media res beginnt der erste Dialog von Günter Bruno Fuchs Hörspiel Bei Ribbeck im …
Stilles Nebeneinander. Theodor Fontane und Wilhelm Raabe – eine kurze biografische Spurensuche
Das Sommersemester 2020 ist wegen hinlänglich erörterter Gründe ein „Online-Semester“ geworden. Unterschiedliche Modelle zeigen, dass dies den Einfallsreichtum der Dozierenden stimuliert, per „Online-Lehre“ Inhalte den Studierenden zu vermitteln. Eine meiner „Online-Vorlesungen“ (und damit soll es genug mit diesem „Online“ sein) versucht sich an einem asynchronen Weg: Eine Power-Point-Präsentation mit integrierten Audio-Dateien wird wöchentlich zur Verfügung …