Hanjo Kesting: Ich war von je ein eifriger Fontane-Leser

Die folgenden sieben Fragen unserer Interviewreihe werden regelmäßig von Fontane-Freunden beantwortet und hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf Leser und Förderer Theodor Fontanes lenken und die zum anderen zeigen, wie lebendig sein Leben und Werk auch heute sind. 

Hanjo Kesting, geb. 1943, Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in Köln, Tübingen und Hamburg. 1973-2006 Leiter der Hauptredaktion Kulturelles Wort beim Norddeutschen Rundfunk. Seit 2006 arbeitet er als Redakteur der Zeitschrift »Neue Gesellschaft/ Frankfurter Hefte«. 2005 erhielt er den Kurt-Morawietz­-Literaturpreis der Stadt Hannover und 2007 die Ehrenpromotion der Universität Hamburg. Vorsitzender des Kuratoriums der Günter-Grass-Medienstiftung.

Wer sind Sie und was machen Sie?

Autor und Publizist, hauptsächlich über Literatur und Musik. War 1973-2006 Leiter der Redaktion Kulturelles Wort im NDR.

Was ist Ihr Bezug zu Theodor Fontane?

War von je ein eifriger Fontane-Leser. Habe seit 1985 fast alle Romane Fontanes im NDR als Lesungen produziert (mit Gert Westphal als Sprecher) und später als Hörbücher (zunächst bei der Deutschen Grammophon) herausgegeben.

Warum ist Theodor Fontane heute noch aktuell?

Fontane war der Chronist Preußens, insbesondere von Brandenburg und Berlin. Diese historischen Kontinuitäten wirken heute ebenso nach wie Fontanes Stellung als Begründer des modernen Romans in Deutschland. Überdies besitzen große Kunstwerke (Fontanes späte Romane sind zweifellos solche) die merkwürdige Fähigkeit, außerhalb ihrer Zeit weiterzuleben.

Was von Theodor Fontane haben Sie zuerst und was zuletzt gelesen?

Erste Lektüre: »Unterm Birnbaum« (mit sechzehn). In den letzten 35 Jahren habe ich Fontane immer wieder gelesen, seine Romane, die Wanderungen, sein großes Brief-OEuvre, sein kritisches Werk, die Reisebücher, im Grunde alles.

Ihr Lieblingszitat von Theodor Fontane?

»In Anschauungen bin ich sehr tolerant, aber Kunst ist Kunst. Da versteh ich keinen Spaß.« (Fontane an Emilie, 12. Juni 1883)

Welches Buch über Theodor Fontane empfehlen Sie anderen?

Als schlanke Einführung ins Romanwerk meinen Essay (mit Verlaub): »Theodor Fontane. Bürgerlichkeit und Lebensmusik«, Wallstein, Göttingen 2019 

Als Biographie: Wolfgang Hädecke: Theodor Fontane, Hanser, München 1998

Wo finden wir Sie im Internet?

Wer suchet, der findet. (keine Website)

 

Foto: (c) Hanjo Kesting

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