Theodor Fontane in Wittstock – Impressionen von der Landesgartenschau

Beim Besuch der Landesgartenschau in Wittstock, die noch bis zum 6. Oktober 2019 läuft, begegnete mir – wie sollte es im Jubiläumsjahr anders sein – Theodor Fontane. Der Wegweiser durch die Schau versprach zwei Fontane-Gärten.

Den ersten fand ich an die Stadtmauer gelehnt unter Schatten spendenden Bäumen. Unter dem Motto „Hier ist es gut sein“ aus Fontanes Erinnerungen war er dem Garten aus seinen Kindertagen in Swinemünde nachempfunden. Spalierobsthecken umrahmten einen liebevoll angelegten Sommergarten mit bunten Blumen, Gemüse und Kräutern. Den Eingang hatte man mit Holz effektvoll gestaltet. Er legte erst beim Hindurchgehen den Blick auf das Kleinod frei. An der Stadtmauer waren Fontanes Handschrift und zwei Zitate aus seinen Romanen angebracht. Selbst die geliebte Schaukel aus seinen Kindheitserinnerungen gab es und sie lockte mich zum Niederlassen. Leise schaukelnd war ich einen Moment mit Fontane allein, während ringsum die Hitze flirrte. Ich machte noch ein Foto für meinen Enkel Felix, der sich im Studium bereits intensiv mit Theodor Fontane beschäftigt hatte.

Der erste Fontane-Garten in Wittstock, Foto von Regine Latendorf

Auf dem weiteren Weg durch die Gartenschau bewunderte ich neben den vielen Blüten den trotz der Trockenheit saftig grünen Rasen und die verschiedenen Sitzgelegenheiten an schattigen Plätzen. Für die Besucher waren neben dem Weg Rasensprenger aufgestellt, die ihr Nass senkrecht versprühten und für Kühlung sorgten, ohne jemanden zu bespritzen. Alles machte einen sehr gepflegten Eindruck.

Blick auf Wittstock vom Kirchturm, Foto von Regine Latendorf

Der zweite Fontane-Garten war seinem Liebesgedicht Im Garten nachempfunden und bildete mit hohen Himbeerruten verschiedenster Sorten eine kleine lauschige Insel. Eingebunden in die Gartenschau waren das Museum des Dreißigjährigen Krieges, das ich schon lange mal besuchen wollte, und die St.-Marien-Kirche. Das Museum über sieben Etagen im Burgturm und das Besteigen des Kirchturms mit dem Blick über Wittstock bildeten neben den Fontane-Gärten für mich die Höhepunkte der kleinen, aber feinen Landesgartenschau, die mit einem guten Gefühl und dem Nachklang der Verse des Dichters zu Ende ging:

Ach, schrittest du durch den Garten
Noch einmal im raschen Gang,
Wie gerne wollt‘ ich warten,
Warten stundenlang.

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