Im Zeichen von Tolstoi. Ein Holzstich von Theodor Fontane aus dem Jahr 1896 und seine Geschichte

Fontane gehörte 1871 zu den Siegern der Geschichte, wenn er auch nur als Federkrieger an den Reichseinigungskriegen beteiligt war. Jahrelang investierte er sein schriftstellerisches Können und einen großen Teil seiner Arbeitszeit in Kriegsberichte, durch die er die offiziösen Darstellungen an Schönheit und Klarheit der Gliederung übertreffen wollte. Er stellte sich dadurch auch in die Tradition der militaristischen, nationalchauvinistischen Erinnerungskultur des Wilhelminismus. Ja, er wurde selbst Teil dieser Kultur und bediente sie durch seine Reiseberichte vom Kriegsschauplatz und die autobiographische Darstellung seiner Kriegsgefangenschaft. Offenbar schrieb Fontane diese Bücher, weil er die historische
Bedeutung der Ereignisse erkannte und kein „Lausedichter“ sein wollte. Aber man muss darin auch sein Bekenntnis zu Preußentum und Militarismus sehen. In den Jahren, als er an seinen Kriegsbüchern arbeitete, verfasste Tolstoi seinen epochalen Roman Krieg und Frieden und fand aus christlicher Ethik zu einer Haltung, die die ganze Welt beeindruckt hat, auch Fontane.

Theodor Fontane. Holzstich (Sign. Brend’amour). In: Julius v. Pflugk-Harttung (Hrsg.): Krieg und Sieg 1870–71. Kulturgeschichte. Berlin: Schall & Grund Verein der Bücherfreunde 1896, S. 307.

In der Sintflut der Erinnerungsliteratur an den Deutsch-Französischen Krieg spielte Fontane allerdings nur eine marginale Rolle. Es muss daher überraschen, sein Bild in dem 1895/96 von Julius von Pflugk-Harttung (1848–1919) herausgegebenen Jubiläumswerk Krieg und Sieg 1870–71 zu finden, neben all den berühmten Feldherren, Generälen und Kriegshelden, die hier glorifiziert werden, allen voran Wilhelm I. und Wilhelm II., obwohl letzterer 1870/71 erst 11 Jahre alt war. Der Stich von Fontane ist signiert und gibt sich als Arbeit aus der xylographischen Anstalt von Richard Brend’amour[1] zu erkennen, aus der zahlreiche Abbildungen der beiden Bände stammten. Die Vorlage ist leicht zu ermitteln. Kunsthandwerkliches Alltagsgeschäft von solider Qualität. Im begleitenden Text wird über Fontane nur mitgeteilt, dass er eine Zeitlang als Kriegsgefangener festgehalten wurde. Die Diskrepanz zwischen Text und Bild ist offensichtlich. Wie Fontane in diese Publikation gelangte und warum dieses Bild trotz der großen Verbreitung der Bände bis heute übersehen werden konnte, das sind die Fragen, die hier kurz geklärt werden sollen.

Unter dem Titel Krieg und Sieg 1870–71 gab der Archivar Julius von Pflugk-Harttung 1895 und 1896 zwei einzelne Bände heraus, die aber wie eine zweibändige Ausgabe wahrgenommen werden und die auch inhaltlich als ein Werk konzipiert waren. Im Herbst 1895 erschien das Gedenkbuch, in dem der Krieg in seinem Verlauf dargestellt ist. Die Kriegsbücher von Fontane und Georg Hiltl eignen sich als Vergleichsgegenstände. Vom Verkaufserfolg dieses Bandes beflügelt, ließ der Verlag 1896 unter gleichem Titel den Band Kulturgeschichte folgen. Er enthält u. a. Abschnitte über die Schlacht („Festtag“ des Soldaten), den Festungskrieg, das Sanitätswesen, Post und Telegraphie, die Eisenbahnen und die Soldatenpoesie. Die Abschnitte und Unterkapitel sind von verschiedenen Autoren geschrieben, darunter zahlreiche Offiziere. Das Kapitel „Kriegskorrespondenten und Zeichner“ des Abschnitts „Im Felde“ stammt von Ludwig Pietsch. Hier findet sich auch das Bild von Fontane und der Hinweis auf seine Kriegsgefangenschaft. In einer Annonce im Börsenblatt vom 2. April 1895 war ein Kapitel „Litteratur und Presse 1870/71“ von Ernst Wichert angekündigt, das nicht in dem später erschienenen Werk enthalten
ist. Dort wäre Fontane womöglich etwas ausführlicher gewürdigt worden.

Im Vorwort der 1896 erschienenen Kulturgeschichte teilte der Herausgeber stolz mit, dass nach nur einem Jahr bereits 56.000 Exemplare des Gedenkbuches verkauft waren. Der Verkaufserfolg dürfte vor allem durch das moderne Vertriebskonzept und die massive Verlagswerbung zu erklären sein. Aber dieses Werk traf offenbar auch den Nerv der Zeit. Erschienen sind die beiden Bände im Berliner Verlag Schall & Grund – Verein der Bücherfreunde. Hinter dem Zusatz zum Firmennamen verbirgt sich ein neuartiges Vertriebsmodell. Der Verein der Bücherfreunde gilt als erste Buchgemeinschaft.[2] Gegründet wurde der Verein 1891 von Ernst von Wolzogen und Martin Greif. In den Satzungen heißt es, der Verein bezwecke „die Vereinigung aller Freunde einer feineren litterarischen Unterhaltung“ und stelle sich die Aufgabe, „seinen Mitgliedern eine Reihe hervorragender Werke der zeitgenössischen deutschen Litteratur – also keine Uebersetzungen – zum billigsten Preise zugänglich zu machen.“[3] Auch der Vorstand des Vereins wird vorgestellt: Theodor Fontane, Martin Greif, Hermann Heiberg, Otto von Leixner, Fritz Mauthner, Alexander Baron von Roberts, Ernst von Wolzogen.

Mit der Geschäftsführung wurde der Berliner Verlag von Friedrich Pfeilstücker betraut, der die Bezugsbedingungen erläuterte und den umworbenen Geschäftskunden, die der Verlag besonders im Buchhandel
suchte, die finanziellen Vorteile der Mitgliedschaft vorrechnete. Ab 1891 finden sich regelmäßig ganz- und doppelseitige Annoncen im Börsenblatt. 1893 ging die Geschäftsleitung an die Berliner Firma Schall & Grund von Alfred Schall und Heinrich Grund über.[4] Die letzten Vereins-Publikationen erschienen 1916. Es handelte sich offenbar um einen Abonnementsbezug mit attraktiven Rabattierungsangeboten. Die Vereinsidee rückte sofort in den Hintergrund. Es ist zu bezweifeln, dass es überhaupt ein Vereinsleben gab. Die Vereinsmitglieder verpflichteten sich, die vom Vereinsverlag herausgegebenen Bücher abzunehmen. Die Mitgliedschaft galt jeweils für ein Jahr, die Quartalsbeiträge wurden im Voraus bezahlt. Als Gegenleistung erhielten die Mitglieder die vom Verein herausgegebenen Bücher, das waren in den ersten Jahrgängen jeweils acht in sich abgeschlossene Einzelbände, vorwiegend Belletristik.

Anhand der großformatigen Anzeigen im Börsenblatt lässt sich der furiose Start des neuartigen Unternehmens nachvollziehen. Bereits im Jahr nach der Gründung vermeldete der Verein über 10.000 Mitglieder, im
August 1893 waren es 12.000. Tatsächlich verfolgte er ein anspruchsvolles inhaltliches Konzept und belieferte seine Mitglieder zu günstigen Bedingungen mit modernen, gut gestalteten Büchern. Unter den Autoren finden sich u. a. Cäsar Flaischlen, Ludwig Ganghofer, Hermann Heiberg, Otto von Leixner, Fritz Mauthner, Max Nordau, August Seidel, Olga Wohlbrück und Fedor von Zobeltitz.

Die beiden Bände Krieg und Sieg 1870–71 sind nicht als Publikationen des Vereins der Bücherfreunde erschienen. Trotzdem führte der Verlag auch im Impressum dieser Bände den werbeträchtigen Namenszusatz und druckte am Ende des Bandes Kulturgeschichte eine zweiseitige Werbeannonce für den Verein, in der auch die fünf bis dahin erschienenen Jahrgänge vollständig aufgelistet sind sowie die für den 6. Jahrgang Oktober 1896–Oktober 1897 vorgesehenen 8 Bände.

Trotz des großen Verkaufserfolges hat das zweibändige Werk über den Deutsch-Französischen Krieg in der wissenschaftlichen Rezeption bislang keine Rolle gespielt. Nur so ist es zu erklären, dass nicht nur das hier veröffentlichte Porträt Fontanes bisher übersehen wurde, sondern auch seine Mitgliedschaft im Gründungsvorstand des Vereins der Bücherfreunde. Vermutlich handelte es sich um eine nominelle Mitgliedschaft, nur in der allerersten Zeit wird Fontane in den Mitteilungen des Vereins genannt.[5]

Fontane selbst wird die Publikation von Pflugk-Harttung kaum verborgen geblieben sein. Dennoch hat er diese späte Würdigung seiner Bemühungen um die Kriegsgeschichtsschreibung mit keinem Wort erwähnt. Er
wird sie nicht einmal als Ehrung empfunden haben. Was Pietsch über ihn mitteilte, ist mehr als dürftig. Aber die Zeit der Kriegsberichte lag auch endgültig hinter Fontane. Als 1895/96 das 25-jährige Jubiläum von 1870/71
mit großem Pomp begangen wurde, arbeitete er an seinem letzten Roman Der Stechlin. Ganz anders lauten jetzt seine Urteile über Militarismus und Heldentum: „Ausnahmezustand“, „Produkt einer Zwangslage“, „Herdenmut“[6]. Anhand der Greeley-Episode erläuterte er sein Verständnis von Mut. Der Geburtsadel habe abgewirtschaftet, eine neue Aristokratie müsse sich durch Verantwortungsfähigkeit und eigene Leistungen qualifizieren. Der Roman ist das Hohelied der Illoyalität gegen den petrefakt gewordenen preußischen Militärstaat, seine lächerlichen Rituale, seine zu verknöcherten Götzen erstarrten Machtsäulen Adel, Militär und Kirche, seinen eitlen Monarchen und seine ganze militaristische Erinnerungskultur.

Fontane fand sogar eine Möglichkeit, die unerhörte Idee des Pazifismus ins Gespräch zu bringen (den Begriff gab es damals noch gar nicht).[7] Im 5. Kapitel des Romans Der Stechlin plaudern Dubslav, Rex und Czako beiläufig über das Märtyrertum, das Rex, der als gesinnungsloser Karrierist beschrieben ist, für bloße Renommisterei hält. Czako wendet ein:

Da hab ich doch noch diese letzten Tage von einem armen russischen Lehrer gelesen, der unter die Soldaten gesteckt wurde (sie haben da jetzt auch so was wie allgemeine Dienstpflicht),[8] und dieser Mensch, der Lehrer, hat sich geweigert, eine Flinte loszuschießen, weil das bloß Vorschule sei zu Mord und Totschlag, also ganz und gar gegen das fünfte Gebot. Und dieser Mensch ist sehr gequält worden, und zuletzt ist er gestorben. Wollen Sie das auch Renommisterei nennen?

Rex erwidert: »“Gewiß will ich das.“ Dubslav weist ihn zurecht: „[…] sollten Sie dabei nicht zu weit gehen? Wenn sich’s ums Sterben handelt, da hört das Renommieren auf.“ Er habe auch davon gehört, sehe die Sache aber anders. Das liege nicht an der „allgemein gewordenen Renommisterei“, sondern am Lehrertum. „Alle Lehrer sind nämlich verrückt.“ Und über diese wacklige Brücke wendet sich die Konversation rasch von dem verfänglichen Thema ab und dem kuriosen Lehrer Krippenstapel zu, einem Original, über das es allerhand zu erzählen gibt. Das ist eine typische Technik Fontanes, ein Tabu zu thematisieren.

Der russische Lehrer, dessen Schicksal hier erwähnt wird, hieß Evdokim Nikitič Drožžin. Er stammte aus einem Dorf im Kreis Sudscha im Regierungsbezirk Kursk, wo er am 30. Juli 1866 als Sohn eines Bauern geboren wurde. Die Bekanntschaft mit den religiös-ethischen Schriften Tolstois im Jahr 1889 führte zu einer Wende in seinem Leben. Als er 1891 zum Militärdienst einberufen werden sollte, verweigerte er unter Berufung auf das fünfte Gebot den Eid und den Waffendienst und ließ sich durch nichts davon abbringen. Er starb am 27. Januar 1894 in einem Lazarett an einer Lungenentzündung. Evgenij Ivanovič Popov verfasst seine Biographie. Das Manuskript wurde beschlagnahmt, aufgrund der Quellen erneut geschrieben und erschien mit einem Vorwort von Tolstoi in Berlin im Verlag von Friedrich Gottheiner, gleichzeitig mit einer deutschen Übersetzung.[9] Tolstoi geißelte in
seinem Vorwort die Verlogenheit des modernen Christentums und erklärte, Soldaten seien Totschläger und Mörder, Armeen haben keinen anderen Zweck als das Töten, und jeder Mensch dürfe sich gegen eine Obrigkeit auflehnen, die von ihm verlangt, das Töten zu lernen, denn das sei unvereinbar mit den Geboten des Christentums. Friedrich Spielhagen griff Tolstoi daraufhin in einem offenen Brief[10] an und warf ihm vor, Drožžin sei durch seine Irrlehren verführt worden. Der Militarismus könne nicht durch Verweigerung des Kriegsdienstes bekämpft werden. Christus sei selbst für seine Ideen am Kreuz gestorben, Tolstoi habe einen anderen für sich „den Weg nach Golgatha“ gehen lassen. Paul v. Gizycki berichtete am 23. Februar 1896 ausführlich in der Vossischen Zeitung über Drožžin und diese Kontroverse.[11] Er ist überzeugt, das Beispiel Drožžins werde so manchen, „der die Worte und das Vorbild Christi ernst nimmt und nicht nur für ein Mittel ansieht, Lebensunterhalt, Ansehen und Stellung zu erjagen, zum Nachdenken über die Christlichkeit des Militarismus anregen.“

Fontane nennt weder den Namen Drožžins noch den seines Biographen. Auch Tolstoi wird hier nicht erwähnt, genauso wenig wie Spielhagen. Der Name Tolstois wird allerdings im 13. und im 15. Kapitel des Romans wiederum auf ganz unverfängliche Art ins Gespräch gebracht. Woldemar ist, wie es dort heißt, ein großer Tolstoischwärmer. Den leicht aufbrausenden Klavierlehrer Niels Wrschowitz, der eine Aversion gegen alles Skandinavische hat, versucht er durch eine rasche Wendung von dem verhängnisvollen Gegenstand abzulenken, auf den er zufällig in der Konversation geraten ist: „Wir stehen jetzt im Zeichen von Tolstoi und der ‚Kreutzersonate‘.“ Dieses Thema hat auch seine heikle Seite und wird ebenfalls sofort durch ein Vermeidungsmanöver abgewiegelt, diesmal von Armgard. Nicht Opfer, Entsagung und Askese faszinieren Woldemar an Tolstoi am meisten, wie Melusine im 15. Kapitel mutmaßt, sondern dessen ethischer Rigorismus.

Der Pazifismus ist da! Aber die Feststellung ist so vorsichtig formuliert, dass die Forschung den Zusammenhang bis heute nicht hergestellt hat. Der Name Drožžins findet sich in keinem der Kommentare zum 5. Kapitel des Romans, in keiner der zahllosen Abhandlungen und in keiner der verdienstvollen Fontane-Biographien bis hin zu den jüngsten Veröffentlichungen. Dabei hatte Petersen den Namen bereits 1929 in einer Entwurfsnotiz gelesen,[12] und seine Mitteilungen wurden mehrfach reproduziert,[13] aber das genügte nicht, die Romanpassage mit dieser Persönlichkeit und dem Tabuthema Pazifismus in Verbindung zu bringen. Rolf Zuberbühler, der bei seinen Recherchen in der Vossischen Zeitung auf den Aufsatz über Drožžin gestoßen ist, hat darauf aufmerksam gemacht.[14]

Wie passte ein Gespräch über den Pazifismus zu Ordengeklimper, Veteranenaufmärschen und Krieger-Denkmälern, die in jener Zeit überall im Deutschen Reich errichtet wurden? Jedes Dorf musste seinen „Gedächtnisofen“[15] haben. Es war die Stunde des Untertanen, den Heinrich Mann in seinem Roman
so schonungslos charakterisierte. Erst mit dem Ende des 1. Weltkrieges konnte dieses Buch erscheinen, obwohl es bereits an seinem Beginn fertig war. Der Schluss dieses Romans klingt, als wäre Mann dabei gewesen, als am 29. Juni 1913 in Neuruppin das Kriegerdenkmal „Der Fahnenträger von Vionville“ enthüllt wurde, das wie das 1907 errichtete Fontane-Denkmal von Max Wiese stammt. Erst mit dem 1. Weltkrieg endete die militaristische Erinnerungskultur, die mit der Glorifizierung von Krieg und Heldentum einherging. Eine neue Art von Literatur brach sich Bahn, für die besonders Remarques Im Westen nichts Neues steht, ein Buch, das Millionen Leser erreichte. Dabei mahnte bereits die Ilias: »schaudern sollst du vor Krieg, wenn du fern nur nennen ihn hörst«![16] 1889 erschien Bertha von Suttners Roman Die Waffen nieder!. Diese völlig andersartige Darstellung der von ihm so ambitioniert beschriebenen Kriege muss Fontane wahrgenommen haben, sie erreichte schon zu einen Lebzeiten ein Millionenpublikum.

Anlässlich des Jubiläums – Versailles ist 150 Jahre her, Vionville (30.000 Tote) und Sedan sogar schon 151 – wird momentan viel über den Deutsch-Französischen Krieg von 1870–71 geschrieben. Die nationalistische Erinnerungskultur jener Zeit ist einer kritischen Aufarbeitung gewichen. Heute erinnern wir auch an Hunger, Seuchen und Kälte in der gepeinigten Metropole, an die Belagerung und die Kanonade von Paris, Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung, die an das Grauen von Alesia gemahnen, wo die römischen und germanischen Kriegshelden Frauen und Kinder zwischen den Festungswällen verhungern ließen (De bello gallico VII,78), oder an die Blockade von Leningrad. Über 40.000 Zivilisten sind im Winter 1870/71 in Paris ums Leben gekommen. Und wir sollten auch die Pariser Kommune nicht vergessen, die Mutter aller Räterepubliken.

 

Anmerkungen

[1] Xylograph, Drucker, Verleger, 1831 in Aachen geboren, 1915 in Düsseldorf gestorben, einer Hugenottenfamilie entstammend, gründete 1865 in Düsseldorf seine Xylographische Anstalt (X. A. v. R. B) und lieferte Holzstiche für viele illustrierte Zeitungen und Zeitschriften. Michel Grimberg schreibt aus Paris: „Brend’amour ist, ein lustiger Name, heißt wortwörtlich Liebeshalm (= brin d’amour) und bezeichnet eine junge Frau, in die man verliebt ist, eine Liebschaft. Es gibt ein bekanntes Chanson, das so heißt. Und einen korsischen Käse!“
[2] Wolfgang Strauss: Die deutschen Buchgemeinschaften. In: Der deutsche Buchhandel. München/Gütersloh 1962, S.271.
[3] U. a. im Börsenblatt, Nr. 189, 17. August 1891, S. 4686.
[4] Geschäftsrundschreiben Schall & Grund, 24.2.1893, Börsenblatt 77, 5.4.1893, S. 1, Leipzig DNB, Buch- und Schriftmuseum Bö-GR/P/343, Bö-GR/S/271 und 272.
[5] Annonce des Vereins der Bücherfreunde in Max Nordau: Seelenanalysen. Novellen. Berlin: Verein der Bücherfreunde 1892. Zit. n.: Petra Zudrell: Der Kulturkritiker und Schriftsteller Max Nordau: zwischen Zionismus, Deutschtum und Judentum. Würzburg: Königshausen & Neumann 2003, S. 90.
[6] Theodor Fontane: Der Stechlin, Kap. 3, Kap. 38, dort auch über Greeley.
[7] Die Vossische Zeitung (s. Anm. 11) verweist auf das fünfte Gebot und spricht von „Mißbilligung des kriegerischen Geistes“, Spielhagen (s. Anm. 10) sprach von „Friedensidee“.
[8] In Russland wurde die Allgemeine Wehrpflicht bereits 1874 eingeführt.
[9] E. I. Popov: Žiznʹ i smertʹ Evdokima Nikitiča Drožžina. Berlin: Gotgejner 1895. – E. I. Popov: Das Leben und Sterben E. N. Droschin’s 1866–1894. Mit einem Vorwort von Leo Tolstoi. Ins Deutsche Übertragen von A. v. H. Berlin: Gottheiner 1895. Gleichzeitig in einer Übersetzung von L. A. Hauff erschienen bei Janke in Berlin mit ähnlichem Titel.
[10] Friedrich Spielhagen: Mußte es sein? Ein offener Brief an den Grafen Leo Tolstoi. In: Neues Wiener Tagblatt, 29. Jg., Nr. 354, 25. Dezember 1895, S. 1–3.
[11] Paul v. Gizycki: Droschins Tod. In: Sonntagsbeilage Nr. 8 zur Vossischen Zeitung Nr. 91, 23. Februar 1896.
[12] Julius Petersen: Fontanes Altersroman. In: Euphorion 29, 1928, S. 47.
[13] Hugo Aust: Theodor Fontane. Der Stechlin. Erläuterungen und Dokumente. Stuttgart: Reclam 1978, S. 71; Theodor Fontane: Werke, Schriften und Briefe. Abt. I, Band 5, hrsg. von Walter Keitel und Helmuth Nürnberger, München: Hanser 1980, S. 435; Theodor Fontane: Der Stechlin. Roman. Mit e. Nachw. Hrsg. von Helmuth Nürnberger. München: dtv, 2. Aufl. 1997, S. 425 u.a.
[14] Rolf Zuberbühler: Theodor Fontane. Der Stechlin. Berlin: Stapp Verlag 2012, S. 201.
[15] Theodor Fontane an Alexander Gentz, 28. Mai 1873, vgl. Klaus-Peter Möller: Fontane und der „Gedächtnis-Ofen“. Zur Geschichte der Neuruppiner Kriegerdenkmäler von 1874 und 1913. In: Jahrbuch Ostprignitz-Ruppin 2007, S. 22–40; auch abgedruckt in Klaus-Peter Möller: Das Fontane-Denkmal in Neuruppin. Karwe: Edition Rieger 2019, S. 104–106
[16] 5. Gesang, 350–351.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in den Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft.

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