Groß angekündigt in den Mitteilungen Nr. 61 und dann doch nicht wie versprochen zum Jahreswechsel 2021/22 veröffentlicht. Die aufmerksamen Mitglieder der Theodor Fontane Gesellschaft werden sich zumindest gewundert haben. Jetzt aber ist es endlich soweit und nach langem Warten sind die ersten drei Folgen dieses kleinen Corona-Experiments veröffentlicht.
Der Anfang
Ein Jahr Corona-Zwangspause für größere Veranstaltungen in 2020, die unsichere Aussicht für 2021 und eine gehörige Portion Experimentierfreude veranlassten uns in der Geschäftsstelle, eine kleine Podcast-Reihe zu entwickeln. Thema sollte natürlich unser Haus- und Hofdichter sein und um den Bogen in die Gegenwart zu schlagen, planten wir, zeitgenössische Autorinnen und Autoren unter dem Motto „Fontane in der Gegenwartsliteratur“ als Gesprächs-Gäste einzuladen. Als wir Ende April 2021 endlich den langersehnten Förderbescheid bekamen, waren Freude und Elan groß: Die ALG (Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten) fördert das Vorhaben großzügig. Während unserer Arbeitstreffen in Neuruppin schrieben wir Einladungs-Mails, auf die wir freundliche Zu- und auch Absagen erhielten. Schließlich standen vier Aufnahmetermine für 2021 fest.
Illustre Gästerunde im Fontane-Podcast 2021
Am 15. September 2021 trafen wir uns zur Aufzeichnung der ersten Folge in Berlin in den Räumen der Humboldt-Universität (an dieser Stelle gehört sich ein herzliches Dankeschön an Dr. Hannah Markus). Als Gast durften wir Annett Gröschner begrüßen, die vielen Mitgliedern der Theodor Fontane Gesellschaft vertraut ist. Mit ihr plauderte Malin Kraus (Studentin an der HU und Mitglied des Fontane-Blogs) über ihre Beziehung zu Fontane, ihr Schreiben, das Reisen und Berlin. Nach etwa einer halben Stunde sicherte Vanessa Brandes die Aufnahme und die im Raum herrschende Anspannung fiel von uns ab. Die Technik hatte mitgespielt und das Wichtigste: Wir hatten ein anregendes, flüssiges Gespräch im Kasten.
Ende September folgte die Aufzeichnung der Folge mit Björn Kuhligk und Tom Schulz, mit denen ich mich über ihr Buch Wir sind jetzt hier. Neue Wanderungen durch die Mark Brandenburg (München: Hanser 2014) unterhielt. Besonders gefreut haben wir uns auch über die Zusage der Fontane-Preis-Trägerin des Jahres 2021, Judith Zander, mit der Prof. Berbig und ich über ihr ausgezeichnetes Buch Johnny Ohneland (München: dtv 2021) und ihre Erfahrungen als Fontane-Leserin sprachen.
Diese drei Folgen sind nun auf der Website der Theodor Fontane Gesellschaft in der Rubrik ‚Mediathek‘ zu finden. Bis Ende des Jahres 2022 soll dort auch der vierte Beitrag aus dem letzten Jahr folgen. Er war der am aufwändigsten zu produzierende und müsste eigentlich unter dem Titel „Fontane in der Gegenwartsmusik“ stehen. In dieser Folge durfte ich nämlich den Komponisten Francesco Paolo Leonardo La Barbera begrüßen. Einigen sind vielleicht noch seine Beiträge für unser digitales Programm zur Jahrestagung 2020 in Erinnerung. Damals konnten wir leider nur am Computer simulierte Hörproben zur Verfügung stellen. Nun nutzten wir die Lockerungen der Coronamaßnahmen im Spätsommer 2021, engagierten den Neuruppiner A-Cappella-Chor und nahmen mit Hilfe von Alexander Weisheit zwei der Gedichtvertonungen von Herrn La Barbera auf. Nicht nur für ihn war es eine aufregende Aktion, sondern auch die Sängerinnen und Sänger sowie der Chorleiter standen unter Strom.
Wie es weitergeht
Als das Jahr 2021 sich dem Ende entgegenneigte, war von den üppigen Fördergeldern immer noch ein nicht unerheblicher Teil übrig. So beantragten wir eine Verlängerung des Projektes, die uns von der ALG bis Ende 2022 auch gewährt wurde, so dass wir weitere Folgen produzierten. In den nächsten Monaten werden also noch weitere Podcast-Plaudereien über Fontane in der TFG-Mediathek veröffentlicht werden.
Gerne würden wir dieses Projekt auch nach dem Ende der Förderung fortsetzen. Über weitere Mitstreiter:innen und Vorschläge für mögliche Autor:innen, die wir einladen könnten, würden wir uns freuen. Anregungen und Tipps nimmt die Geschäftsstelle der TFG entgegen: info@fontane-gesellschaft.de
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds bewilligt durch die ALG.